Götz George Preis 2024
Michael Mendl

Schon bevor die Veranstaltung begann, gab es in den Räumen des Kaiserin-Friedrich-Hauses in Berlin-Mitte herzliche Begrüßungen und für viele Gäste ein schönes Wiedersehen mit Kolleginnen und Kollegen. Unter den zahlreichen Gästen, die der Verleihung des GÖTZ GEORGE PREISES an einen verdienten, prägenden Künstler beiwohnen wollten, waren die Preisträger der vergangenen zwei Jahre Angela Winkler und Matthias Habich.
















Hadmut Cherchi, Paolino Cherchi
Den festlichen Abend eröffnete die Vorstandsvorsitzende der GÖTZ GEORGE STIFTUNG Marika George mit Schwung und herzlichen Worten. Sie erinnerte daran, dass es ein besonderes Privileg sei, in Zeiten von Gewalt und Krieg die Kunst und Kultur feiern zu dürfen.
Und dann kam sie, die Moderatorin des Abends: die wunderbare Schauspielerin, Autorin und Regisseurin Adriana Altaras.
Mit ihrer direkten, humorvollen Art gewann sie die Herzen der Zuschauer im Sturm und outete sich als Fan des Preises: „Ich werde Sie mit meiner Liebe und Hingabe für die Stiftung den ganzen Abend belästigen“, drohte sie augenzwinkernd. Dabei machte sie auch auf die Problematik des Alters in diesem Beruf aufmerksam und dass sie gemeinsam mit der Stiftung das Licht auf all diese Künstler lenken möchte, durch die wir alle in der Vergangenheit soviel erlebt, erfahren und gesehen haben.




Für eine andere Art der Unterstützung sorgte das Schauspieler-Ehepaar Claudia Wenzel und Rüdiger Joswig in der Coronazeit: sie sammelten in einem Spendenaufruf Geld für freischaffende Schauspielerinnen und Schauspieler, die damals oft kein Einkommen und dementsprechend auch kein Auskommen besaßen.
Die noch auf dem Spendenkonto verbliebene Summe von aufgestockt 5000 Euro wurde nun dankenswerterweise der GÖTZ GEORGE STIFTUNG für ihre Projekte zur Verfügung gestellt. „Jemandem eine Freude zu machen, ist der Lohn für diese Aktion“, so Claudia Wenzel.


Gleich im Anschluss machte Adriana Altaras das Publikum mit einem aktuellen, außergewöhnlichen Projekt der Stiftung bekannt: „Kater der Zukunft – Theater, Parkinson und die Kunst des Betruges“. Brigitte und Niklaus Helbling von der Theatergruppe Mass&Fieber/Ost sowie Schauspieler Hans-Jörg Frey lieferten einen Einblick in ihre interessante Theaterarbeit.
Besonders der an Parkinson erkrankte Hans-Jörg Frey bekam für seinen Mut, seine Neugier und seinen ungebrochenen Willen bewundernden Applaus. Begeistert lud Adriana Altaras alle Anwesenden ein, am 24. und 25.11 2024 eine der Vorstellungen im Theaterdiscounter Berlin zu besuchen.


Mit Marcus de Winter betrat ein weiterer Unterstützer der Stiftung die Bühne. Seine Bilder waren bereits im ganzen Haus zu bewundern. Der Fotograf, der u.a. in New York und Paris gearbeitet hat, stellte seine beeindruckenden Fotoarbeiten vor und gab bekannt, von dem Erlös seiner signierten Schauspieler-Porträts 30 Prozent der GÖTZ GEORGE STIFTUNG zukommen zu lassen.
Die temperamentvolle Moderatorin bewarb sofort seine Aktion und versprach gut gelaunt jedem Käufer am abendlichen Buffet eine Extraportion Tiramisu.
Interessenten erfahren mehr über die Aktion: https://photography-fine-art-prints.sumupstore.com/


Bevor es nun zur Verleihung des Ehrenpreises für das Lebenswerk des Schauspielers ging, war es Zeit, auf den Nachwuchs zu schauen. Dafür sprang die Preisträgerin des
GÖTZ GEORGE NACHWUCHSPREISES 2024, die Österreicherin Julia Windischbauer, auf die Bühne.
Die quirlige junge Schauspielerin, die z.Zt. am Wiener Burgtheater unter Vertrag steht, schlug sogleich den Bogen zu den gestandenen, älteren Darstellerinnen und Darstellern, die sie, wie sie sagte,
„auf ihrem Weg inspirierten und ihr zugleich die Angst vor anstehenden Aufgaben nehmen“.
Zu ihnen „gehöre mit Sicherheit“ Michael Mendl, dem sie mutig zurief: „Michael, wir duzen uns jetzt einfach mal …“.
Von der Stimmung getragen verlas Julia Windischbauer die Preisbegründung des Vorstandes der GÖTZ GEORGE STIFTUNG.
„Wegen seiner samtenen Stimme rasch erkannt und verehrt, in Lesungen geschätzt für seinen vollkommenen Einsatz und geliebt für das Ergründen jeglicher Tiefe in Text und Haltung seiner Rollen. Verborgen in seinen Augen, der Art seiner Haltung fällt etwas auf, das seine eigene Kunst des Schauspielens hervorhebt: Es scheint, als schlüpfe er gänzlich in den Schmerz, zerteile das Lachen in Glück und Unglück, als empfinde er den Hass oder genieße die Liebe der Darzustellenden.“
Auszug der Begründung
Die nun folgende Laudatio wurde – zur Freude aller Anwesenden – durch ´Anthem` aus der Filmmusik zu ´TOP GUN Mavericks` angekündigt, die der engste Freund Michael Mendls, der international bekannte Produzent und Filmkomponist Harold Faltermeyer, am Keyboard intonierte.
Seine anschließende Rede machte zweifelsfrei klar, dass neben vielen gemeinsamen Interessen gegenseitige Wertschätzung die Grundlage dieser Freundschaft ist.




Dazu gehöre Mendls innere Haltung, die Wahrhaftigkeit, in der sein soziales Engagement für den Regenwald oder sein Einsatz gegen die schreckliche Krankheit Noma begründet ist.
Über die gemeinsame Lesereise zu Faltermeyers Autobiographie „Grüß Gott, Hollywood“ äußerte sich der sympathische Musiker so:

„Michael, Du hast die Kapitel meines Lebens nicht gelesen, sondern gespielt.“
Harold Faltermeyer
Das mit Spannung erwartete filmische Porträt des 80 jährigen Schauspielers zeigte deutlich dessen intensives Spiel und den Werdegang eines einzigartigen Charakterschauspielers vom Statisten am Nationaltheater Mannheim, den Ausbildungsjahren an der Folkwang-Hochschule in Essen, über die prägenden Theaterengagements in Darmstadt, Stuttgart, München, Wien und bei den Salzburger Festspielen bis hin zu den unzähligen Filmen, darunter so herausragende wie ´14 Tage lebenslänglich`, `Kelly Bastian – Geschichte einer Hoffnung` oder ,Im Schatten der Macht` als Willy Brandt.
Nicole Heesters, Kai Wiesinger, André Eisermann, Muriel Baumeister und Jürgen Vogel erinnerten in dem Film von Jan-Peter Gehrckens und Sören Schlotfeldt an gemeinsame Arbeiten und Erlebnisse und gratulierten dem neuen Preisträger auf`s Herzlichste. Beeindruckt von diesem berührenden Porträt erhielt Michael Mendl den von Bildhauerin Tanja George geschaffenen und mit 10.000 Euro dotierten Ehrenpreis der GÖTZ GEORGE STIFTUNG.





Die Freude über den gerade überreichten GÖTZ GEORGE PREIS ließ den Schauspieler auf der Bühne des Kaiserin-Friedrich-Hauses förmlich tanzen und anschließend beglückt mit Familie,
Freunden, Kollegen bei ausgezeichnetem BÜHNENZAUBER-Wein von Winzer Stefan Fritzen von der Mosel sowie dem köstlichen Buffet der Catering-Firma Casino Royal bis spät in die Nacht feiern.






















Copyright: Michael Tinnefeld und Frank Wartenberg
Berlin, Oktober 2024
Wir bedanken uns bei allen Freunden und Sponsoren für ihre Unterstützung.
Ein besonderer Dank geht an Yvonne Brüning, die unsere Projekte ihrer herzlichen Art begleitet und unterstützt hat und nun in den wohlverdienten Ruhestand geht. Wir wünschen ihr alles Gute!







