Götz George Preis 2022

„Mein Wesen, meine Natur können nicht in Rente gehen“

Matthias Habich

Was für eine Spannung, Stimmengewirr und Gewusel vor Beginn der diesjährigen Verleihung des GÖTZ GEORGE PREISES am 5. November im altehrwürdigen Kaiserin-Friedrich-Haus in Berlin Mitte.

Dann war es soweit: Die Vorstandsvorsitzende der GÖTZ GEORGE STIFTUNG, Marika George, eröffnete die Veranstaltung mit herzlichen Worten, begrüßte unter großem Beifall die Preisträgerin des ersten GÖTZ GEORGE PREISES von 2018 Karin Baal, Barbara Colceriu, Gewinnerin des Götz George-Nachwuchspreises 2021 bei FIRST STEPS, den Schauspieler Rolf Becker, die Schauspielerinnen Dagmar Manzel, Ulrike C. Tscharre, Brigitte Janner sowie den Regisseur Hajo Gies und als Höhepunkt den diesjährigen Preisträger des Abends: Matthias Habich.

Zum Einstieg in die Zeremonie sang der aus zahlreichen Filmen bekannte Schauspieler, Musiker und Synchronsprecher Reiner Schöne mit seiner markanten Stimme das von Konstantin Wecker komponierte und berührende Lied „Werd ich noch jung sein, wenn ich älter bin“.

Reiner Schöne
Knut Elstermann und Adriana Altaras

Bevor es jedoch auf den Höhepunkt des Abends zuging, sprach der langjährige Freund und Begleiter der Stiftung, Moderator Knut Elstermann mit Adriana Altaras über eines der Anliegen der Stiftung: den Einsatz von Frauen in der Filmbranche. „Es gibt über 21 Millionen ältere Frauen in Deutschland und sie kommen einfach im Fernsehen nicht vor! Das geht gar nicht! Wir haben was zu erzählen… wir sind Vorbilder!“ so die Schauspielerin und Regisseurin.

In einem weiteren Gespräch mit der Intendantin des Theaterforums Kreuzberg, Anemone Poland, konnten die Zuschauer einen tieferen Einblick in eines der Förderprojekte der Stiftung und in die Arbeit des Theaters erhalten.

Anemone Poland, Knut Elstermann
Sathyan Ramesh

Im Anschluss ging es auf das eigentliche Ziel der Feier zu.  Der Drehbuchautor Sathyan Ramesh ließ das Publikum an seiner besonders kreativen Art der Freundschaft zu Matthias Habich teilhaben: So schreiben sich die beiden täglich WhatsApp-Nachrichten in humorvoller Gedichtform. Einige dieser kleinen Kostbarkeiten durften die Zuschauer mit großem Vergnügen genießen.

„Wir ehren einen der Besonderen seiner Zunft. Matthias Habich hatte keine Chance, seiner Berufung zu entgehen, ebenso wenig, wie die Schauspielerei ohne ihn hätte auskommen können. Sie waren und sind füreinander bestimmt. Aus schier unversiegbarem Quell schöpft dieser so außergewöhnliche Mime, beherrscht virtuos die Klaviatur menschlicher Ausdrucksmöglichkeiten.“

Christiane Waldbauer

Diese Begründung der Preisvergabe, vorgetragen durch Vorstandsmitglied Christiane Waldbauer, spiegelt das wider, was im anschließenden Poträt auf der Leinwand zu sehen war: das ungeheure, schauspielerische Werk, die enorme Bandbreite, die Intensität, die Lässigkeit und Neugierde eines ganz Großen.

Andreas Kleinert

Das unterstrich auch Regisseur Andreas Kleinert in seiner Laudatio: „Schauen Sie, wie er spielt! Wie er mit Spannung umgeht! Es ist aufregend, spannend, ihm zuzugucken!“ Zugleich verriet er einen Ausspruch Matthias Habichs, den der Hochschulprofessor nur allzu gern an seine Studenten weitergibt: „Man soll nicht höher furzen, als der Hintern ist.“

Nach der Übergabe des von Tanja George gestalteten Preises und minutenlangen Standing Ovations des Publikums, bedankte sich der nun reichlich Geehrte mit berührenden Worten, erklärte, dass er sich nur auf der Bühne wirklich frei fühle und keine Routine im Altwerden habe: „Mein Wesen, meine Natur können nicht in Rente gehen.“

Matthias Habich machte klar, dass das Glück nicht nur im Großen zu suchen ist, sondern auch im Kleinen… dass es eine Frage des Sehens, des Interesses und manchmal auch der Phantasie ist. Mit großer Geste gedachte er außerdem des Preisspenders Götz George.

Beim fröhlich entspannten Beisammensein – und einem köstlichen Catering vom  Restaurant Friedhard´s als Abrundung des festlichen Abends – waren sich alle einig, dass dieser dotierte Ehrenpreis für Matthias Habich hoch verdient war. Denn dieser Mann ist nicht nur einer der großartigsten Schauspieler, er ist auch ein ebenso großartiger Mensch!

Christiane Waldbauer, Yvonne Brüning, Christine Knauff
Klaus Hoffmann, Matthias Habich
Marika George, Karin Baal
Melodie Wakivuamina, Ilknur Boyraz
Sergio Mantegazza, Matthias Habich,
Andreas Kleinert
Axel Pape, Anne Kasprik, Natascha Hirthe,
Wanja Mues
Rolf Becker
Hajo Gies, Brigitte Janner
Johanna Kolberg, Ilona Schulz
Matthias Habich, Ulrike C. Tscharre
Herzlichen Glückwunsch, Matthias Habich und Salute!

Copyright: Thomas Trutschel, Götz George Stiftung

Wir bedanken uns bei allen Unterstützern und Sponsoren!
Mein besonderer Dank geht an meine wunderbaren Mitarbeiterinnen Yvonne Brüning und Anja Lamm sowie dem kreativen Team aus dem Schnitt , Redakteur Jan-Peter Gehrckens und Editor Sören Schlotfeldt!
Marika George

Berlin, den 07. November 2022

GÖTZ GEORGE PREIS