Götz George Preis 2025
„Ein Abend nur für mich! Ich habe einige Preise, aber da war es immer einer für die Schauspielerei, einer für Musik, einer für ein bestimmtes Stück. Aber das hier, das ist ein Abend ganz für mich und das ist schon etwas ganz Besonderes.“
Judy Winter
Am 15. November 2025 wurde im festlich erleuchteten Kaiserin-Friedrich-Haus in Berlin der GÖTZ GEORGE PREIS 2025 an Judy Winter verliehen für eine künstlerische Lebensleistung, die Haltung, Klugheit, Humor und Eleganz in sich vereint.
Unter den über hundert Gästen befanden sich zahlreiche Wegbegleiter aus Film, Theater und Fernsehen:
Matthias Bundschuh, Horst Filohn, Gisa Flake und Knud Riepen, Ladina von Frisching, Sheri Hagen, Malene Steger und Klaus Hoffmann, Julia Jäger, Prof. Keikawus & Susan Aresteh, René Koch, Michael Mendl, Cecilia Mueller-Stahl, Wanja Mues, Torsten Münchow, Timothy Peach, Götz Schubert und Simone Witte, Petra Wagner, Patrick Winczewski, Stella Winkler, Francis Winter, Klaus Wowereit und viele weitere.
Die Stimmung war warm, herzlich und familiär – getragen von den zahlreichen geladenen Freunden der Preisträgerin und der GÖTZ GEORGE STIFTUNG.
Marika George, Vorstandsvorsitzende der GÖTZ GEORGE STIFTUNG, eröffnete den Abend, begrüßte die Gäste, dankte allen Partnern und Unterstützern der Stiftung und übergab anschließend an die Moderatorin, Hadnet Tesfai, die äußerst charmant, eloquent und mit positiver Energie durch den Abend führte.
Hadnet Tesfai zeigte auf, wie aktiv die Stiftung im Jahr 2025 war, und hob dabei drei geförderte Projekte hervor:
DER WAL, das eindrucksvolle Bühnenstück über einen Mann zwischen Selbstaufgabe und Hoffnung – nach dem preisgekrönten Film THE WHALE inszeniert von Stephan Hoffmann am Renaissance-Theater Berlin. In der Hauptrolle: Torsten Münchow, der übrigens den Hauptdarsteller Brendan Fraser im Original synchronisiert und der am Abend auch im Publikum war.
DER DUFT VON FEIGEN, ein poetisches Filmprojekt von Funda Rosenland über Migration, Erinnerung und Identität.
BILLIE, ein Drama über häusliche Gewalt, Freundschaft und Selbstbefreiung, das von der Stiftung begleitet wurde.
Nach dem Trailer zu BILLIE bat Hadnet Tesfai die Regisseurin Sheri Hagen zum Gespräch auf die Bühne. Sheri berichtete, wie schwer es war, die nötige Förderung zu erhalten. Sie dankte der Stiftung ausdrücklich für ihre Unterstützung und betonte, wie wichtig es sei, dass auch mutige, unkonventionelle Stoffe eine Chance bekommen: „Ich habe zehn Jahre gebraucht, bis dieser Film fertig war. In erster Linie steht BILLIE für Mut, Empathie und Haltung. Ich glaube, es ist so wichtig, dass grade in der Zeit, in der wir jetzt leben, Filme wie BILIE selbstverständlicher gefördert werden. Filme, die mutig einen Perspektivwechsel wagen – und zwar nicht nur in der Erzählung und im Inhalt, sondern auch in der Besetzung hinter der Kamera.
KÜNSTLERISCHE STATT KÜNSTLICHE INTELLLIGENZ
Im Anschluss widmete sich die Stiftung zunächst dem Schwerpunktthema „Künstlerische statt künstlicher Intelligenz“. Ein eindrucksvoller Beitrag des Verbands Deutscher Sprecher:innen machte sichtbar, wie sehr künstlich generierte Stimmen die kreative Arbeit von Schauspielerinnen und Schauspielern bedrohen.
Darüber sprach Hadnet Tesfai anschließend mit den beiden Synchronschauspielern Ranja Bonalana und Patrick Winczewski.
Ranja Bonalana ist die deutsche Stimme von Reese Witherspoon und Renée Zellweger.
Patrick, Winczewski leiht u.a. Tom Cruise und Hugh Grant seine Stimme. Beide gehören zu den profiliertesten internationalen Synchronstimmen.
Mit Leidenschaft und Klarheit diskutierten sie über künstlerische Freiheit und den ethischen Umgang mit KI, über das Recht an der eigenen Stimme – und über die Grenze, an der Technik auf Kunst trifft. Der Saal antwortete mit langem, zustimmendem Applaus.
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Bevor die Preisverleihung ihren Höhepunkt erreichte, ehrte Hadnet Tesfai zunächst den Nachwuchs und begrüßte die diesjährige GÖTZ GEORGE NACHWUCHSPREISTRÄGERIN Ladina von Frisching.
Mit leuchtenden Augen erzählte diese, wie sehr sie der Preis im Rahmen der FIRST STEPS Awards beflügelt habe – als Auftakt vieler weiterer künstlerischer Schritte.
Sie dankte FIRST STEPS, der Stiftung, Marika George und den Paten für die Unterstützung.
Dann trat Lutz Riedel auf die Bühne – Schauspieler, Synchronsprecher und eine der markantesten Stimmen des deutschen Films. Seit Jahrzehnten leiht er internationalen Stars wie Richard Gere, Timothy Dalton oder Sam Neill seine Stimme und hat in weit über 900 Produktionen mitgewirkt.
An diesem Abend zeigte sich der erfahrene Sprecher bewegt und gab zu, aufgeregt zu sein, obwohl das gesprochene Wort sein tägliches Handwerk ist. Seine Stimme verlieh den Worten des Stiftungsvorstands Gewicht, Ausdruck und Wertschätzung:
„Seit mehr als sechs Jahrzehnten prägt Judy Winter mit unverwechselbarer Stimme, eindringlicher Präsenz und Ausdruckskraft die deutsche
Theater- und Filmlandschaft.
Ihre Darstellung der Marlene Dietrich wurde zu Theatergeschichte.
Ihre Stimme verlieh den großen Schauspielerinnen des Weltkinos Charakter, Charme und verletzliche Intensität.
Eine Künstlerin mit Haltung, die Tiefe, Klugheit, Humor und Eleganz in sich vereint – und deren Spiel in jeder Nuance von Wahrhaftigkeit getragen ist.“
Auszug aus der Begründung des Vorstands
Als besondere Überraschung des Abends kündigte Hadnet Tesfai den ehemaligen Regierenden Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, an – einen langjährigen Freund und Weggefährten der Preisträgerin, der die Laudatio auf Judy Winter hielt. Die Preisträgerin ahnte nichts von seinem Auftritt, den er bis zuletzt geheim gehalten hatte. Er würdigte Judy Winter für ihr gemeinsames soziales Engagement und erinnerte an ihre künstlerischen Erfolge.
Auszug aus der Laudatio von Klaus Wowereit
“Eine der prägendsten Erinnerungen an Dein künstlerisches Schaffen ist die Verkörperung der MARLENE im Renaissance Theater. Wer das dort live erleben konnte, der wird es nie und nimmer vergessen. Und wenn anschließend die Presse gesagt hat – ‚Tatsächlich, es war Marlene Dietrich, die dort auf der Bühne stand.‘ – dann kann man das nur unterstreichen, weil es war in diesem Facettenreichtum dieser Aufführung so wunderbar. Vielen Dank für diese wunderbare Darbietung. Vielen Dank, dass Du Marlene Dietrich und Berlin in die weite Welt getragen hast – bis nach Japan. Wahnsinn, diese Dominanz, diese Präsenz, das findet man auch kein zweites Mal.
Judy hat sich engagiert und das nicht aus Publicity-Gründen oder so, sondern bescheiden im Hintergrund mit vollem Herzen und das zeichnet sie aus. Sie ist nach jeder Vorstellung ins Entrée des Theaters gegangen, hat persönlich gesammelt – Spenden für die Berliner AIDS Hilfe – und dadurch konnte vielen Menschen geholfen werden.
Vielen, vielen Dank, Judy, dass Du das gemacht hast!
Vielen Dank für alles, was Du bisher geleistet hast. Es gibt ja manchmal die Kategorie „Lebenswerk“ und dann sagen die Künstlerinnen und Künstler immer: ‚Wieso Lebenswerk? Ich möchte noch weiterarbeiten!‘
Aber einen Ehrenpreis, den hast Du Dir wahrlich verdient und
alles Gute für zukünftige Projekte und herzlichen Glückwunsch
zum GÖTZ GEORGE PREIS 2025.“
Mit spürbarer Wertschätzung leitete Hadnet Tesfai zum filmischen Portrait über – einer Produktion Jan-Peter Gehrckens und Sören Schlotfeldt -, das die Stationen eines außergewöhnlichen Lebenswerkes dokumentierte.
In eindrucksvollen Bildern entfaltete sich das künstlerische Spektrum von Judy Winter – von frühen Theatererfolgen über prägende Filmrollen bis hin zu Momenten, in denen ihre Leidenschaft, Haltung und Menschlichkeit spürbar wurden.
Die ausführliche Dokumentation zeigte zahlreiche Originalaufnahmen aus Theater und Film und gewährte zugleich persönliche Einblicke. Ergänzt durch aktuelle Interviewpassagen entstand ein vielschichtiges, lebendiges Bild der Künstlerin. Mehrfach lachte das Publikum – über pointierte Bemerkungen von Judy Winter in den Interviews, über Szenen aus ihren Filmen und ihre unverwechselbare Mischung aus Witz, Scharfsinn und Charme.
Unter Standing Ovations betrat eine sichtlich gerührte Judy Winter die Bühne. Tosender Applaus erfüllte den Saal. Judy Winter stand im Licht, sichtlich bewegt, und begann mit ihrer unverwechselbaren, warmen Stimme, deren Timbre den ganzen Raum füllte. Sie wischte sich eine Träne aus dem Gesicht und sagte:
„Ich hab mal gesagt: Weinen tu ich nur für Geld.“
Lautes Lachen im Saal. Dann fuhr sie fort: „Es ist ein tolles Gefühl, hier zu stehen. Marika, was hast du da zusammen gesammelt? Das sind ja Sachen, die kannte ich noch gar nicht! Also die fand ich auch gut!“
Danach wurde sie ernsthafter und erinnerte an Götz George: „Ich danke wirklich für diesen wunderschönen Preis. Ich bin stolz, dass ich ihn habe. Ich bin auch stolz, dass ich ihn nicht nur künstlerisch habe, sondern auch mit meinem sozialen Engagement, das Götz mit mir geteilt hätte. Ganz, ganz, ganz sicher – er hat ja so vieles gemacht.“ Sie dankte Klaus Wowereit, ihrer langjährigen Freundin Monique, ihrem ganz engen Freund Lars Vestergaard und ihren Kindern – mit einem geworfenen Kuss.
Marika George überreichte ihr dann die Preis-Skulptur, gestaltet von Tanja George, der Tochter von Götz George. Judys Sohn Francis Winter überreichte Blumen, Hadnet Tesfai gratulierte, und das Publikum feierte die Preisträgerin mit anhaltendem Applaus.





Beim anschließenden Empfang im oberen Saal wurde ausgiebig gefeiert. Das kreative Flying Buffet von Casino Royal fand großen Anklang, begleitet von Pralinen der Berliner Manufaktur Sawade, BÜHNENZAUBER Chardonnay und Henkell Sekt.
Ein besonderes Highlight war die Versteigerung einer Magnumflasche BÜHNENZAUBER mit der Signatur der Preisträgerin.
Prof. Dr. Michael Ehnert, langjähriger Freund der Familie George, moderierte die Versteigerung mit Charme und Witz. Die Flasche erzielte 1.000 Euro, der Erlös kommt dem Stiftungszweck der GÖTZ GEORGE STIFTUNG zugute.
Wir sagen HERZLICHEN DANK an die Spender, Christa und Lübbo Roewer und das Weingut ROSENHOF, sowie an die Höchstbietende, Karen Heumann.



Erst weit nach Mitternacht verließ Judy Winter das Haus – umringt von Familie und engsten Freunden. Ein Abend, an dem spürbar wurde, was Kunst vermag, wenn Haltung, Herz und Humor eins werden.
IMPRESSIONEN DES ABENDS














WEITERE IMPRESSIONEN


























EIN HERZLICHES DANKESCHÖN
Fotos: © Oliver Walterscheid
Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Freunden und Sponsoren für ihre Unterstützung. Ein besonderer Dank gebührt Jan-Peter Gehrckens und Sören Schlotfeldt für dieses einzigartige, berührende und persönliche Portrait über Judy Winter. Grazie an Gianna Cherchi für ihre großartige Recherche und Julian Fricke für seinen unermüdlichen Einsatz. Ein herzliches Dankeschön an Gitta Deutz für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und ihren starken PR-Einsatz. Vielen Dank auch an unseren Fotografen Oliver Walterscheid und das Team von ICT für ihre souveräne technische Betreuung. Felix Held, Du hast Deinem Namen alle Ehre gemacht! Vielen Dank auch an die zauberhafte Elisa Rüge mit ihrem Team Samira Williams & Marius Mik. Ein finaler Dank gilt außerdem Tom Weichenhain für das Video-Editing und Diana Idiakhoa für die wundervolle Blumendekoration.